Kollaboration ist nicht nur zentraler Teil unserer Vision, sondern auch unserer täglichen Arbeit. Für teaminterne Prozesse testen wir immer wieder kollaborative Methoden, so auch bei der Frage nach der Zufriedenheit innerhalb der Urban Equipe. Mit dem Hüpfometer haben wir ein spielerisches und dennoch messbares Instrument gefunden, das wir euch hier kurz vorstellen möchten.
Auf einen Blick
Was: Teaminterner Workshop, in dem Zufriedenheitsgrad festgestellt und über teaminterne Ziele, Strukturen sowie Arbeitsweisen reflektiert wurde.
Wer: Urban Equipe
Wann: 22. März 2019
Wo: Madame Erismann, Zürich

Ausgangslage
Einen aussagekräftigen Zufriedenheitsgrad für ein ganzes Team festzustellen, ist gar nicht mal so einfach. Denn eine einfache Prozentzahl sagt nichts darüber aus, womit einzelne Teammitglieder (un-)zufrieden sind und wo Optimierung möglich und nötig wären. Meistens fehlt bei klassischen, quantitativen Zufriedenheitsmessungen der Raum für ehrliche und offene Reflexionen, Kritik sowie aber auch für Identifikation von Erfolgen. Eine Zufriedenheitsmessung macht unserer Meinung aber nur Sinn, wenn daraus auch konkrete Schritte und Aufgaben abgeleitet werden können.
ziel
Wir wollen interne Stolpersteine, Probleme und Erfolge in einem kollaborativen Vorgehen aufdecken, gemeinsam über mögliche Lösungen reflektieren und daraus einen transparenten und relevanten Zufriedenheitsgrad feststellen.
Herangehensweise
Messbar
Um schwer quantifizierbare subjektive Meinungen und Zufriedenheitszustände abzufragen, wurden relevante Aspekte zu erreichten Zielen und internen Strukturen identifiziert und passende Fragen dazu formuliert.
Um die Fragen dann zu beantworten, ging es raus auf den geräumigen Vorplatz vor unserem Büro. Jede*r zeichnete sich mit Kreide eine 10-stufige Skala auf den Boden und positionierte sich jeweils entsprechend dem subjektiven Empfinden von Zufriedenheit. Diese Werte wurden jeweils fotografisch festgehalten und konnten später in Prozentzahlen umgewandelt werden.
Spielerisch
Kritik anzubringen oder über persönliche Zufriedenheit im Team zu reden geht oft mit Hemmschwellen einher. Diese wurden gezielt durch spielerische Elemente abgebaut. Einerseits durch das ungewohnte Setting und die aktive, intuitive Bewegung auf der lebensgrossen Skala. Andererseits durch wechselnden Hüpfarten auf der Zufriedenheitsskala. Denn bei jeder Frage konnte ein Mitglied eine Wunschfortbewegung vorschlagen: vorwärts, rückwärts, tanzend, langsam etc.
Lösungsorientiert
Um konkrete positive sowie negative Punkte auffangen zu können, durften nach Beantwortung jeder Frage die zufriedenste und unzufriedenste Person Anmerkungen, Wünsche und Vorschläge anbringen. Diese konnten vom Team ergänzt werden.
was wurde erreicht?
Es wurden aussagekräftige individuelle sowie teamübergreifende Werte festgestellt für:
- Zufriedenheit mit erreichten Zielen der Urban Equipe: Zukunftsplanung, Projekt-Transfers, Zielgruppe, Komplizenschaften, Kommunikation, Equipment, Umsetzungen
- Zufriedenheit mit interner Struktur der Urban Equipe: Rollenverteilung, strukturelle und emotionale Reflexionen, Transparenz, Meetingstruktur, Teamspirit
Ausserdem konnten wir aufgrund der geäusserten Wünsche und (Un-)Zufriedenheiten konkrete Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren und diese in die weitere Projektplanung aufnehmen oder die internen Strukturen entsprechend anpassen.
Highlights
Abklatschen! Teammitglieder, die bei einer Frage gleich zufrieden waren, wechselten zur jeweils anderen Skala und klatschten dabei ab. Dadurch gab es zwischendurch immer wieder kleine "Feier-Momente", die die Stimmung zusätzlich auflockerten.
Erkenntnisse
Folgende Erkenntnisse haben wir für uns und allfällige Wiederholungen des Formates gezogen:
Klare Fragen: Umso spezifischer und klarer die Fragen formuliert sind, umso klarer können sich alle dazu positionieren. Sprich immer nur einen zentralen Begriff pro Frage nennen und Begriffe so klar und unmissverständlich wie möglich wählen. Komplexe Fragen lieber in mehrere Unterfragen herunterbrechen.
Dokumentation: Wenn alle mithüpfen – wer macht dann das Foto? Problemlösung: Einfach den Kreidetopf oder einen anderen Gegenstand auf die Stelle der fotografierenden Person stellen.
>> Hinweis: Detaillierte Tipps, sowie eine Schritt für Schritt Anleitung, um selber einen Hüpfometer durchzuführen, findet ihr im How-to | Selber einen Hüpfometer durchführen.
Hürden
Was würden wir nächstes mal anders machen?
Wir würden auf einen ungestörten Platz achten und anstelle des Vorplatzes eher den ruhigen Innenhof wählen. Die Strassennähe und insbesondere ein uns zuparkierender Lastwagen hatte uns mitten in den Fragen etwas abgelenkt und ausgebremst.
Eine gleichmässige Skala zeichnen ist gar nicht so einfach. Damit für alle klar ersichtlich ist, wer sich auf welchem Skalenwert befindet, wären einheitliche Abstände aber sehr nützlich. Nächstes mal würden wir daher Schablonen zur Hilfe nehmen.
>> Achtung auf Teamgrösse: Zu sechst hat es super funktioniert. Vermutlich ist ein Hüpfometer bei zu grossen Teams kaum sinnvoll.
Dazugehöriges Equipment
Equipment nutzen
Unser Equipment will von euch kopiert, geteilt und je nach individuellen Bedürfnissen weiterentwickelt werden. Wir erwarten dabei, dass ihr jeweils auf uns und allfällige Kompliz*innen verweist und eure Inhalte unter der gleichen Lizenz teilt:
Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Urban Equipe
Zitiervorschlag: "Dieses Equipment ist unter CC BY-SA 4.0 lizenziert. Es stammt von der Urban Equipe. Der Originaltext bzw. die Originalversion befindet sich hier [Link einfügen].”
feedback, kritik, ideen & wünsche
Wir lernen laufend und im Laufen! Lauft mit uns und teilt eure Erfahrungen, Ideen und Eindrücke mit uns!
Habt ihr Anmerkungen, Kritik oder Ergänzungen zu diesem spezifischen Equipment? Unser Equipment steckt noch in den Kinderschuhen und entwickelt sich nun stetig weiter. Wir freuen uns daher enorm zu hören, wie es bei euch ankommt, ob es verstanden und genutzt wird. Oder eben nicht.
Oder habt ihr Ideen für weitere Gelegenheiten oder Equipments, die wir vielleicht sogar zusammen mit euch erarbeiten können? Kennt ihr Projekte, die ihr gerne hier aufgearbeitet und dokumentiert sehen würdet?
Wir freuen uns via equipment@urban-equipe.ch davon zu erfahren.