Stadtidee Aarau
In der ersten partizipativen Projektvergabe der Stadt Aarau wurden 2023 insgesamt CHF 50'000 an die Bevölkerung für nachbarschaftliche Projekte verteilt.
> Komplizin
Der Auftrag wurde als gemeinsames Projekt des Verein morn (nachbarschaftliche Vernetzung & Ideencoaching) und der Urban Equipe (Prozesskonzeption und -beratung) durchgeführt.
> Auftraggeberin
Smart City Stadt Aarau
> Projektpartner*innen
Im Rahmen eines SNF-Forschungsprojekts wurde die Stadtidee Aarau ausserdem von der ETH Zürich, der Universität Freiburg und der University of Leeds begleitet.
> Unsere Rolle
Basierend auf unseren Erfahrungen in der Quartieridee Wipkingen und der Stadtidee Zürich wurden wir beauftragt, für die Stadt Aarau eine partizipative Projektvergabe («participatory budget») zu konzipieren. Das Konzept diente als Entscheidungsgrundlage für den Stadtrat, den Kredit für die Projektdurchführung zu genehmigen. In der anschliessenden Umsetzung standen wir der Stadtentwicklung und dem Verein morn beratend zur Seite. Der Auftrag wurde gemeinsam mit dem Verein morn durchgeführt, welcher lokale Verankerung und Expertise ins Projekt eingeben konnte.
> Was ist daraus entstanden?
- Insgesamt wurden 17 Ideen zur Umsetzung ausgewählt, von welchen 14 umgesetzt wurden
- Die Erkenntnisse des Prozesses wurden für den Leitfaden partizipatives Budget aufbereitet und anderen Gemeinden zugänglich gemacht.
- Aufgrund der Erkenntnisse ihrer Evaluation möchte die Stadt Aarau die Stadtidee in einem vierjährigen Zyklus wiederholen.
> Innovative Abstimmungsmethode
Im Unterschied zu den bisher durchgeführten Projekte in Zürich wurde in der Stadtidee Aarau eine neue Abstimmungsmethodik getestet. Die «Methode der gleichen Anteile» vergleicht die Beliebtheit einer Idee mit dem Anteil des angeforderten Budgets und gleich diese Proportionen aus. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass tendenziell mehr Ideen ausgewählt wurden und dass auch alle Quartiere berücksichtigt wurden. Der Test der Methode wurde im Rahmen des NFP 77 «Digitale Transformation» von den Universitäten begleitet und evaluiert. Es zeigte sich, dass das Ergebnis als fair wahrgenommen wurde, gleichzeitig ist die Methode aber - gerade im Vergleich zu einer einfachen Popularitätsabstimmung - schwierig zu verstehen.